Gefahrgutgruppen üben am DB-Ausbildungszug
Dienstag, 09.06.2015, 17:30 Uhr
Gefahrgutgruppen Seesen und Clausthal-Zellerfeld üben gemeinsam am Gefahrgut-Ausbildungszug der Deutschen Bahn auf dem Güterbahnhofsgelände in Goslar.
Der Ausbildungszug Gefahrgut gehört zum Ausbildungszentrum Notfallmanagement der Deutschen Bahn AG und dient zur Weiterbildung von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren, die praxisbezogen auf eventuelle Einsätze im Zusammenhang mit Gefahrgut so gut wie möglich vorbereitet werden sollen. Der Zug besteht aktuell aus einem Wagen für die theoretische Ausbildung, einem Armaturenwagen und einem Leckagewagen für die praktische Unterweisung.
Nach einem rund einstündigen Theorieunterricht bekamen die teilnehmenden Kameraden einen Einblick in diverse Techniken und Mechanismen (Ventile, Rohrleitungen, Belüftungseinrichtungen etc.), die zum Befüllen und Entleeren von Kesselwagen der chemischen Industrie erforderlich sind. Der Armaturenwagen ist mit diversen Ventilen versehen, an denen die Funktion und Handhabung demonstriert und geübt werden kann. Der Wagen ist über eine stirnseitige Tür an der Bremserbühne begehbar. Im Innenraum sind weitere Armaturen angebracht.
Die anschließende praktische Übung am dritten Wagen des Ausbildungszuges gestaltete sich als langwieriger, denn hier galt es, eine Leckage an dem für diese Ausbildungszwecke präparierten Kesselwagen abzudichten. Hierfür wurden gemischte CSA-Trupps der beiden Feuerwehren gebildet, woraus eine gute Zusammenarbeit resultierte. Während der erste CSA-Trupp eine erste Erkundung am "betroffenen" Kesselwagen durchführte, bereitete die Gefahrgutgruppe aus Clausthal-Zellerfeld eine Dekon-Stelle vor, die Einsatzleitung, Atemschutzüberwachung sowie Ausrüsten der CSA-Träger übernahm die Feuerwehr Seesen.
Die Erkundung ergab, dass es sich bei dem austretenden Gefahrstoff um Butylacetate (UN 1123) handelte. Als Erstmaßnahme erwies sich der Einsatz eines Dichtkissens als recht schwierig und zeitaufwendig, nach Sicherung gegen Wegrollen des Kesselwagens dichtete der Trupp mit einem Holzkeil und Lappen den ca. 7cm langen Längsriss provisorisch ab. Der zweite eingesetzte CSA-Trupp richtete eine Ablaufrinne mit Auffangbehälter her, um eine weitere Kontamination des Erdreiches zu verhindern.
Als letzte Maßnahme dichteten die Trupps 3 und 4 die Leckage endgültig mittels Dichtkissen und Spanngurten ab, sodass nach rund 90 Minuten gegen 21:00 Uhr der praktische Übungsteil abgeschlossen werden konnte.
Nach Übungsende fand eine Einsatznachbesprechung statt, bei der die Mitarbeiter des Ausbildungszentrums Notfallmanagement noch einmal auf mögliche Einsatzszenarien und entsprechende Erstmaßnahmen aufmerksam machten. Auch der Koordinator dieser nicht alltäglichen Sonderausbildung, Jens Schur (FF Goslar), bedankte sich im Anschluß für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und zog eine gute Bilanz.
Text: | Patrizio Lo Re |
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Fotos: | Patrizio Lo Re |
Bericht und weitere Fotos: www.feuerwehr-clz.de
Quellen: http://www.bahndienstwagen-online.de/bahn/BDW/BDW/NOTFALL/ausbildungszug_gefahrgut.html