Wohnhausbrand im Stadtteil Bilderlahe
Donnerstag, 03.02.2022, 03:48 Uhr F03 - brennt Gebäude
Bei einem Wohnhausbrand im Seesener Stadtteil Bilderlahe wurden in den frühen Morgenstunden 3 Personen zum Teil schwer verletzt.
Am frühen Donnerstagmorgen kurz vor 4 Uhr wurde die Feuerwehr Seesen mit dem Stichwort "F03 brennt Gebäude" alarmiert. Während sich der Löschzug Seesen noch auf Anfahrt befand, wurden wenige Minuten nach der ersten Alarmierung der Zug "Nord" nachalarmiert.
Bei Eintreffen der Seesener Kräfte stand das Erdgeschoss sowie Teile des 1. OG des Zweifamilienhauses bereits in Vollbrand. Für einen ersten Löschangriff von außen wurde sofort die Drehleiter in Stellung gebracht, ein Innenangriff war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Auf der Rückseite des Gebäudes übernahm das Seesener TLF (Tanklöschfahrzeug) einen weiteren Löschangriff, die Schlauchleitungen mussten dafür erst über eine Wiese verlegt werden. Weitere Ortsteilfeuerwehren (Zug "Süd") wurden daraufhin gegen 4:30 Uhr nachalarmiert, um ausreichende Wasserversorgung sicherstellen zu können sowie Atemschutzgeräteträger vorhalten zu können. Für den Aufbau der Wasserversorgung aus der nahegelegenen Nette musste die Ortsdurchfahrt Bilderlahe zwischenzeitlich voll gesperrt werden.
Nach ersten Löschmaßnahmen von außen stand nach ca. 30 Minuten das gesamte Wohnhaus in Vollbrand. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Rettungsdienst 3 verletzte Personen zu betreuen, worauf eine Alarmstufenerhöhung auf MANV 8 erfolgte sowie weitere Kräfte und Mittel angefordert wurden. Nachdem der Dachstuhl teilweise eingestürtzt war und die Dachziegel vom Drehleiterkorb aus mittels Einreißhaken entfernt waren, kam aufgrund der massiv anhaltenden Brand- sowie Rauchentwicklung Schaummitel als Netzmittel zum Einsatz, welches über den Werfer vom Drehleiterkorb aus abgegeben wurde.
Ab ca. 9 Uhr, nachdem einige Schlauchleitungen sortiert bzw. abgebaut werden konnten, wurde ein massiver Schaumeinsatz vorbereitet. Hier kam das neue Leichtschaumrohr erstmalig zum Einsatz und das gesamte Gebäude wurde über die Drehleiter von oben aus mit Schaum geflutet. Parallel dazu wurden noch Teile der Seitenverkleidung des Daches entfernt. Während des darauffolgenden mehrstündigen Schaumeinsatzes wechselten sich die Feuerwehrkameraden zur Verpflegungsaufnahme im Gerätehaus Bilderlahe ab. Letztendlich wurde entschieden, die Türen und Fenster des Brandgebäudes mit Holzplatten zu verschließen, um einen schnelleren Löscherfolg erzielen zu können. Nachdem die Holzplatten bei einem Seesener Baumarkt abgeholt und am Brandobjekt angeschraubt waren, wurde ein weiterer massiver Schaumeinsatz mittels Schwerschaum eingeleitet, hier kam es dann zu einem finalen Löscherfolg.
Die letzten Einsatzstunden waren noch einmal kräftezehrend, da an einer Giebelwand immer wieder Flammen zu sehen waren. Um für diesen Bereich einen gezielten Löscherfolg erzielen zu können, mussten die Klinker bzw. Teile der Giebelwand entfernt werden. Zum Einsatz kam hier der angeforderte Teleskoplader der FTZ Goslar.
Als diese letzten Nachlöscharbeiten am Abend beendet waren, konnten die Seesener Kräfte gegen 21:30 Uhr die Einsatzstelle verlassen und nach rund 18 Stunden den Einsatz beenden.
Eingesetzte Kräfte:
- Feuerwehr Seesen mit ELW, DLA (K) 23/12, LF 20/30, TLF 20/30, LF 8, SW 2000, RW 2, GW-L 1, GW-VS Öl, MTW
- Feuerwehr Bilderlahe mit TSF-W, MTW
- Zug "Nord" (Feuerwehren Bornhausen, Mechtshausen, Rhüden)
- Zug "Süd" (Feuerwehren Engelade, Herrhausen, Ildehausen, Kirchberg, Münchehof)
- FTZ Goslar: AB Atemschutz, Teleskoplader, GW-L1
- Stadtbrandmeister
- Kreisbrandmeister
- Rettungsdienst der KWB Goslar mit 2x RTW, NEF, OrgL, LNA
- DRK Seesen mit RTW, MTW
- Kriseninterventionsteam (KIT)
- Polizei Seesen
- Kriminalpolizei Goslar
Text: | Patrizio Lo Re |
Fotos: | Einsatzdokumentation Feuerwehr Seesen, Kreisfeuerwehr Goslar |
Mehr Infos: | Einsatzbericht FF Bornhausen |
Einsatzbericht FF Herrhausen | |